Stein auf Stein
Erinnerst du dich noch an das alte Kinderlied? In dem Text heißt es: “Wer will fleißige Handwerker sehn, der muss zu uns Kindern gehen. Stein auf Stein, Stein auf Stein, das Häuschen wird bald fertig sein.” Zugegebenermaßen sind wir noch nicht ganz so weit und könnten behaupten, bald fertig zu sein. Auch setzen wir noch keine Steine aufeinander. Aber fleißige Handwerker kann man jede Menge sehen – Woche für Woche, Samstag für Samstag. Mit viel Engagement legen sie Hand an und bringen das Bauprojekt voran.
Vorbereitende Maßnahmen nennt man das, was zurzeit läuft. Es ist all das, was auch ohne Baugenehmigung gemacht werden darf. Womit wir beim derzeitigen Knackpunkt sind. Seit fast einem Jahr sind unsere Unterlagen nun beim Bauordnungsamt. Es gab verschiedene Abstimmungen und Vorortbesichtigungen, aber das offizielle Schreiben blieb bisher aus. Wir hoffen, dass dieses nervenaufreibende Thema veraltet ist, bis du diese Zeitung in den Händen hältst und du in freudig strahlende Augen des Bauausschusses sehen kannst.
Warten und Vertrauen auf Gott lernen wir also derzeit. Das gelingt mal mehr, mal weniger gut. Denkt man an die Fördermittel, die wir dieses Jahr noch ausgeben müssen, damit wir sie auch bekommen, kann man nervös werden. Aber haben wir sie nicht als Geschenk Gottes gesehen? Dann weiß Gott doch auch, welche Bedingungen damit verbunden sind. Also alles gut? Zeiten der Ungewissheit sind Zeiten des Lernens von Vertrauen in Gottes Zeitplan. Der Satz “Der Mensch denkt und Gott lenkt” entstammt dem Buch der Sprüche, Kapitel 16 Vers 9. Er zeigt uns, dass nicht immer alles so läuft, wie wir uns es ausgedacht haben, aber dass Gott uns führt – nach seinem Zeitplan.
Lass mich dich nochmal in ein anderes der sogenannten Weisheitsbücher mitnehmen – in Prediger. In Kapitel 3 findest du verschiedene Wortpaare, die Gegensätze ausdrücken mit dem einleitenden Satz: “Alles hat seine Zeit”. Zwei von diesen Paaren verbinde ich mit dem Baugeschehen. Zum einen “Niederreißen und Aufbauen” und zum anderen “Steine werfen und Steine sammeln”. In gewisser Weise bedingen sie sich gegenseitig. Wenn wir die alten Wände und Gebäudeteile nicht niederreißen, können wir die neuen nicht aufbauen. Wenn wir Baumaterial nicht beschaffen (sammeln), haben wir keins zum Verbauen (an die richtige Stelle “werfen”). Wenn du weiterliest, entdeckst du, dass Gott den jeweils richtigen Zeitpunkt dafür festlegt und dass wir diesen auch nicht immer begreifen können. Müssen wir deshalb verzweifeln? Nein. Wir werden aufgefordert, gelassen damit umzugehen, ja sogar “fröhlich zu sein und das Leben zu genießen”.
Heißt das nun, die Hände in den Schoß zu legen und abzuwarten? Nicht unbedingt. Im Falle unseres Bauvorhabens passieren neben den Baueinsätzen viele Dinge im Hintergrund, die wichtig sind für die nächsten offensichtlichen Schritte. Es wird weiter geplant, um Details festzulegen und für die Firmen Ausführungspläne zu haben, nach denen sie bauen können. Leistungsverzeichnisse für die verschiedenen Gewerke werden erstellt und damit Angebote eingeholt. Es finden darüber hinaus Abstimmungsgespräche mit Firmen statt, damit diese besser kalkulieren können und wir somit einen möglichst guten, aber auch auskömmlichen Preis erzielen.
Du siehst, es gibt viel zu tun. Wenn du Teil davon sein möchtest, dann findest du im Foyer die Infotafeln zum Bau und auch die Erläuterung, wie du mitmachen kannst. Jede Hand wird gebraucht.