Dienen
Überall, wo sich Christinnen und Christen regelmäßig treffen, um Glauben an Jesus Christus zu teilen und einander stärken, um diesen praktisch und echt im Alltag zu leben, entsteht Gemeinde. So auch bei uns. Unsere Gemeinde lebt von der Teilnahme jeden in unterschiedlichsten Bereichen. Durch jede Fürsorge und jedes Einbringen wird ein unterschiedlicher Teil unseres Gemeindelebens gestärkt und so Gemeinde ermöglicht. Je größer eine solche Gemeinschaft von Menschen wird, umso wichtiger werden auch Strukturen und Verantwortlichkeiten.
Schön sieht man dies zum Beispiel in der Apostelgeschichte. In dem Buch der Bibel wird ganz viel zur Entstehung von Gemeinden und der Ausbreitung des christlichen Glaubens berichtet. Im Kapitel 6 ist von einer Gemeinde die Rede, die sehr schnell wuchs. Immer mehr Menschen unterschiedlicher Herkunft kamen zusammen, um Jesus nachzufolgen. Mit den unterschiedlichen Kulturen kam es aber auch zu Problemen. Einzelne fühlten sich bei der Verteilung von Essen aufgrund ihrer Herkunft benachteiligt. Die Apostel, die geistlichen Leiter der Gemeinde, kamen daher zusammen und überlegten, wie sie das Problem lösen könnten. Nach einer Beratung wurden sieben Männer gesucht, welche sich ganz besonders um die Verteilung der Lebensmittel kümmern sollten, damit sich die Apostel wieder mehr auf ihre geistliche Leitung und die Verkündigung des Evangeliums konzentrieren konnten. Die gefundenen Männer wurden gesegnet, für sie gebetet und dann in ihrer neuen Aufgabe angelernt. Diese Geschichte nennt man heute oft die Wahl der sieben Diakone.
Diakone sollen Diener für eine Gemeinde sein. Ihnen werden Aufgabenbereiche anvertraut, welche für das Gemeindeleben als wichtig angesehen werden. Diese können je nach Ausrichtung und Größe der Gemeinde unterschiedlich sein. Wir haben heute kein Diakonat für Essensverteilung. Dafür haben wir zur Zeit Diakone für Gottesdienst, für unsere Räumlichkeiten, für Finanzen, für internationale Gemeinde, für Café und Stadtteil sowie für die Öffentlichkeitsarbeit. Zu jedem Diakonat gehören dann Teams von Menschen, die sich gerne in die unterschiedlichen Bereiche einbringen. Einzelne Diakonate sind leider zur Zeit nicht besetzt, liegen uns aber sehr am Herzen. Es sind Bereiche, wo wir wie in Apostelgeschichte 6 einen Bedarf und Schwerpunkt sehen und uns über Menschen freuen, denen diese ganz besonders wichtig sind. Dazu gehören Kleingruppen sowie die Junge Gemeinde.
Bei Kleingruppen geht es um Kreise innerhalb unserer Gemeinde, in denen Gemeinschaft in Aufgabenbereichen sowie praktischer Glaube im Alltag gelebt wird. Wir nennen solche regelmäßige Treffen oft Hauskreise oder bei Aufgabenbereichen Teams. Das Diakonat Junge Gemeinde umfasst ein besonderes Herz für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene und die Frage, wie wir ihnen Raum zum Wachsen persönlich sowie im Glauben geben können. Zusätzlich wird die Öffentlichkeitsarbeit bald unbesetzt sein. Da geht es um unsere Kommunikation nach außen und nach innen.
Neben den Diakonen sind Menschen wichtig, die einen besonderen Blick auf das geistliche Leben in der Gemeinde haben und zum Glauben anleiten und ermutigen. Diese Funktion nennen wir Älteste. Sie achten besonders darauf, was Gott für uns als Gemeinde derzeit möchte und wo auch Gefahren für uns liegen. Dabei geht es nicht darum, dass sie das höchste Alter haben müssen. Wichtiger ist, dass sie erfahren im Glauben sind. Neben den Ehrenamtlichen gehören zu den Ältesten auch unsere Pastoren sowie als Gast unser Gemeindeleiter.
Zusammen mit dem Gemeindeleiter und der stellvertretenden Gemeindeleiterin bilden Diakone und Älteste den Gemeinderat. Der Gemeinderat trifft sich alle zwei Wochen, um über alle möglichen gerade wichtigen Themen unserer Gemeinde zu reden. Die Diakone bringen Themen aus den Teams der Diakonate mit. Es finden Austausch und Absprachen statt. Zusätzlich treffen sich die Ältesten besonders für geistliche Themen noch im Ältestenkreis.
Bei all diesen Aufgaben geht es nicht um Hierarchien oder “Chef-Sein”. Wir wollen in jeder Aufgabe einander in Liebe dienen und gemeinsam Gemeinde bauen. Ein regelmäßiger Putzdienst ist genauso wichtig für Gott wie die Aufgabe eines Gemeindeleiters. Es kommt dabei immer auf unser Herz an. Wo ist dein Platz darin und warum bringst du dich ein oder zur Zeit nicht?