Zukunftswege
Ende Oktober haben Uli, ich und zwei befreundete Paare ein Seminar für junge Paare als Mitarbeiter von team f gegeben. Im Vorfeld ist es immer etwas anstrengend, die Vorbereitung zu stemmen. Wenn wir dann aber vor Ort sind, ist es eine schöne und bereichernde Zeit. Von Freitag bis Samstag haben wir über Kommunikation, Seelsorge, Eltern, Ziele, Werte und auch Sexualität erzählt und diskutiert. In vielen Gesprächen und gerade beim Thema Sexualität kam immer wieder eine Frage zum Vorschein: Schaffen wir es, eine stabile und dauerhafte Beziehung zu führen? Manche Gespräche kamen auch auf die Positionen der Gemeinden. Auch diese wollen solch stabile Beziehungen für ihre Mitglieder. Häufig fehlen leider die Antworten auf die Frage: Wie kann man das schaffen?
Ich bin der Meinung, dass es kein Patentrezept gibt, mit dem jede Partnerschaft bis zum Lebensende hält. Dafür sind die Menschen und die Partnerschaften zu unterschiedlich. Was es gibt, sind ein paar Werkzeuge, die dabei helfen, die Partnerschaft aufzubauen und zu erhalten. Dazu zählt, gemeinsam Zeit zu verbringen. Gemeinsame Zeit kann sehr unterschiedlich gestaltet werden: Sport, essen, Kunst, Kultur oder auch einfach mal fernsehen. Gemeinsame Zeit bringt gemeinsame Erlebnisse und verbindet dadurch. Das klingt banal und einfach, aber wenn der Job, Familie oder Kinder rufen, wird das schon schwierig. In solchen Situationen suchen Uli und ich gezielt nach Zeiten, die wir uns für uns selber freihalten. Empfehlenswert ist wenigstens ein Abend pro Woche, ein Tag pro Monat und ein Wochenende pro Jahr.
Genauso wichtig ist eine gemeinsame Gesprächskultur, das heißt, sich Zeit zu nehmen, um miteinander zu reden. Fernseher, Handy und Telefon sind aus, damit wir Zeit haben zum Reden. Gerade in der Adventszeit ist es sehr schön, es sich daheim auf dem Sofa mit Kerzen, Tee, Kaffee oder sogar einem Glühwein bequem zu machen. Eine angenehme Atmosphäre schaffen, um miteinander zu reden. Die Themen können vielfältig sein. Uli und ich reden dann meist einfach über das, was uns gerade einfällt: Begegnungen, die uns beschäftigen, ein Meeting auf der Arbeit, Nachrichten, Videos, die wir gesehen haben, etwas das wir gelesen haben oder einfach über das Mittagessen. Diese Zeiten haben für mich einen doppelten Wert. Einerseits kann ich Erlebnisse verarbeiten und andererseits gebe ich Uli Anteil an meinem Leben.
Ein dritter wichtiger Punkt sind unsere Werte, also Haltungen, Gepflogenheiten oder Auffassungen, die wir haben. Uns beiden ist zum Beispiel der gemeinsame Glaube wichtig. Wir möchten sonntags gemeinsam in den Gottesdienst gehen und auch Gottes Liebe weitergeben. Auch den Wunsch, Kinder zu haben, teilen wir. In manchen Werten unterscheiden wir uns aber auch. Uli ist es wichtig, pünktlich zu sein. Mich stört es nicht, wenn ich mal 5 oder 10 Minuten später dran bin. Ich lege Wert darauf, dass wir Geld sparen, Uli möchte gern und viel teilen. Da ist also auch Konfliktpotential. Unsere Unterschiedlichkeit führt dazu, dass es immer wieder spannend wird.
Wenn ihr euch gerne intensiver mit eurer Beziehung beschäftigen wollt – das geht in jedem Alter – schaut mal bei team-f rein. Vielleicht sehen wir uns mal bei einem Seminar.