Nehemia
Wer war Nehemia? Was hat er so Bedeutendes getan, dass ein ganzes Buch der Bibel seinen Namen trägt? Das Bibelprojekt (BibleProject – Deutsch) produziert als gemeinnützige Organisation u.a. Videos, die die biblische Geschichte leicht verständlich erklären. Sie fassen den Inhalt wie folgt zusammen: “In den meisten modernen Bibeln sind Esra und Nehemia zwei getrennte Bücher, aber ursprünglich war es ein zusammenhängendes Werk. Die Geschichte beginnt 50 Jahre nachdem die Babylonier den Tempel zerstört und die meisten Israeliten ins Exil geschickt hatten. Viele Israeliten kehren nach dem Exil nach Jerusalem zurück. Serubbabel und Nehemia spielen beide eine Rolle bei der Wiederherstellung des Tempels, wobei Serubbabel die Leitung der Angelegenheiten übernimmt und Nehemia die Mauern von Jerusalem wiederaufbaut. Esra, ein Nachkomme Aarons, kommt später in Jerusalem an und lehrt die neue Generation nach dem Exil Gottes Gesetze.
Die Geschichten der drei Hauptfiguren sind im Aufbau parallel angelegt. Jede Handlung beginnt damit, dass der persische König Kyrus von Gott bewegt wird einen Anführer nach Jerusalem zu schicken und ihm Unterstützung zu bieten. Jeder Anführer stößt dann auf Widerstand zu seinen Bemühungen, den er zwar überwindet, aber am Ende an einem seltsamen Tiefpunkt gelangt. Für die israelitischen Anführer ist es ein Auf und Ab zwischen Hoffnung und Enttäuschung und am Ende steht die Erkenntnis, dass Gottes Volk eine ganzheitliche Erneuerung der Herzen erfahren muss, damit es seinen Gott lieben und seine Gesetze befolgen kann.”
Du kannst zu Bibelprojekt gehen und dir die ganze Geschichte ausführlich erklären lassen. Sehr zu empfehlen! Und was hat das nun mit uns, mit dir zu tun? Ich zitiere gleich noch einmal das Bibelprojekt, weil es genau das ausdrückt, was mir auf dem Herzen liegt: “Von der ersten Seite bis zum letzten Wort glauben wir, dass die Bibel eine einheitliche Geschichte ist, die zu Jesus führt. Diese vielfältige Sammlung alter Bücher ist voller Weisheit für unsere moderne Welt.”
Ich möchte auf einen Aspekt meinen Fokus legen, der mir mehrfach beim Lesen des Buches Nehemia wichtig geworden ist: Jeder von uns hat seinen Platz, wobei dies nicht zwingend bedeutet, dass jeder Steine, Mörtel oder Schaufel in den Händen halten wird. Aber es ist erstaunlich in Kapitel 3 zu lesen, welche Berufe all die haben, die mit anpackten. Da lesen wir von Salbenmischern, Goldschmieden, Priestern und Händlern. Das sind wohl weniger die, denen wir die Fähigkeiten zum Bauen zugeschrieben hätten. Aber sie lassen sich mit einspannen, übernehmen Verantwortung und stellen schlussendlich die Stadtmauer wieder her. Sie arbeiten unermüdlich vom Morgengrauen bis zum Sonnenuntergang. Ihr normaler Alltag scheint eine Pause zu machen. Sie konzentrieren sich auf diese eine Sache.
Das Kapitel 4 zeigt uns dann aber noch, dass es nicht nur die braucht, die unermüdlich mit ganzer Kraft Steine bewegen, sondern ebenso die, die Wache stehen, die den Schutz gewährleisten und den Bauarbeitern den Rücken freihalten. Nun leben wir nicht in einer Situation, in der wir mit äußeren Angriffen auf unsere Baustelle rechnen müssen, also könnten wir uns fragen, ob wir tatsächlich unsere Kräfte teilen müssen. Uns ist es wichtig, dass der äußere Bau nicht den inneren ausspielt. Wir wollen (weiter) geistlich wachsen, gemeinsam Gottesdienste feiern, uns in Kleingruppen treffen. Es braucht Menschen, die die Waffenrüstung anziehen und das (Gebets-) Schild hochhalten, um die anderen zu schützen vor Angriffen und Situationen, die uns herausfordern werden. Beim Mauerbau von Jerusalem standen sie scheinbar “nur” herum, aber sie hatten eine wichtige Aufgabe. Schon allein die Tatsache, dass es sie gab, brachte einen ungestörten Bauablauf.
Es braucht dich – entweder als tatkräftige Unterstützung auf der Baustelle, als Mitwirkenden in einer der (Konzept-) Arbeitsgruppen, als Mitgestalter im Gemeindeleben oder als Gebetskämpfer. Sei dabei, klink dich ein.